Elektroleitungen sanieren – Was ist zu beachten?

Vor allem in Altbauten entsprechen die Elektroinstallationen häufig nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Obwohl ein gewisser Bestandschutz in diesem Bereich gilt, können veraltete Elektroleitungen für die Bewohner des Hauses mitunter sehr gefährlich werden, z. B. bei einem Kurzschluss oder Kabelbrand. Denn Schutzleiter oder Fehlerstrom-Schutzschalter, die eine Überhitzung der Leitungen verhindern könnten, gehören bei den meisten Altbauten nicht zum Standard. In diesem Ratgeber erfahren Sie ,wann und wie Sie Elektroleitungen sanieren müssen und was Sie dabei im Einzelnen beachten sollten.

Inhaltsverzeichnis

Elektroleitungen sanieren – Wann ist es notwendig?

Häufige Kurzschlüsse bei Nutzung von Elektrogeräten

Wenn Sie feststellen, dass Sie nicht problemlos mehrere Elektrogeräte in Ihrem Zuhause gleichzeitig nutzen können, ohne dass eine Sicherung herausfliegt, sollten Sie darüber nachdenken, die Elektroleitungen zu tauschen und durch neue zu ersetzen, die dem Sicherheits- und Qualitätsstandard der heutigen Zeit entspricht.

Alte Elektroleitungen sanieren – Warum?

Auch sehr alte Elektroleitungen sollten nach Möglichkeit erneuert werden. Deren Isolierung wird nämlich mit der Zeit spröde und brüchig und kann dadurch zu Kurzschlüssen in der Leitung führen.

Zu wenig Steckdosen

In den meisten Altbauten befinden sich für den heutigen Standardgebrauch zu wenige Steckdosen. Infolgedessen kommen in solchen Gebäuden meist Mehrfachsteckdosen zum Einsatz. Dadurch befinden sich jedoch meist mehr Elektrogeräte an einem einzigen Stromnetz, was dieses dauerhaft überlasten kann. Das führt entweder zu einer Abschaltung der Stromleitung oder – im schlimmsten Fall zu Überhitzung und Kabelbrand. Auch dieses Problem lässt sich mit einer Neuinstallation der Elektroleitungen jedoch effektiv lösen.

Welche Vorteile bietet die Sanierung von Elektroleitungen?

In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der Elektrogeräte, die wir im Alltag nutzen, stark angestiegen. Dafür sind die meisten Stromleitungen, die in älteren Gebäuden einst verlegt wurden, jedoch gar nicht ausgelegt. Ein privater Haushalt verbraucht heute im Mittel 10 Mal so viel Strom wie noch vor 50 Jahren. Auch die Anzahl der Steckdosen richtet sich meist noch nach den Anforderungen in der Zeit als das Haus gebaut wurde.

Daher greifen viele Bewohner heute zu Verlängerungskabeln mit Mehrfachsteckern, um ihre elektrischen Anlagen nutzen zu können. Der Gebrauch von Mehrfachsteckdosen ist jedoch nicht nur aufwendig, sondern auch gefährlich, da er das Stromnetz noch mehr überlastet. Neben dem rein praktischen Aspekt der erhöhten Sicherheit und der komfortableren Nutzung Ihrer Elektroanlage sorgt die Sanierung von Elektroanlagen auch für eine wesentliche Wertsteigerung Ihrer Immobilie.

Deswegen sollten Wartungsarbeiten in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden, auch um zu ermitteln, ob es notwendig ist, die Elektroleitungen zu sanieren. Außerdem kann es Ihnen viel Geld sparen, wenn Sie in Ihrem Haus die Elektroleitungen tauschen. Gerade in Altbauten erweisen sich diese nämlich als wahre Stromfresser. Mit neuen Stromleitungen verbrauchen Sie entsprechend weniger und dies macht sich auch auf der monatlichen Stromrechnung bemerkbar.

Wie kann ich in meinem Haus die Elektroleitungen sanieren?

Wenn Sie vorhaben, die Elektroleitungen bei sich zu Hause zu sanieren und neue Leitungen zu verlegen, sollten Sie dabei unbedingt folgende Punkte beachten:

Kein Einbau in Eigenregie

Bei allem, was den Ein-, Aus- oder Umbau von elektrischen Leitungen betrifft, sollten Sie unbedingt einen qualifizierten Fachmann beauftragen. Gerade bei der Sanierung von Altbauten sollte daher ein Elektroinstallateur die Situation vorab prüfen. Dieser kann Ihnen anschließend aufzeigen, welche Möglichkeiten für die Auf- oder Umrüstung Ihnen zur Verfügung stehen und Sie auch bei der Wahl der passenden Methode beraten.

Der Fachmann kennt zudem auch alle Regelungen und Vorschriften, die in Zusammenhang mit der Sanierung der Elektroleitungen eingehalten werden müssen und kann Sie hierüber umfassend informieren. Eine genaue Planung ist besonders dann erforderlich, wenn die Sanierung erfolgen soll, solange das Haus bewohnt wird. Im Rahmen der Sanierung ist es nämlich möglich, neue Installationen von Leitungen und Steckdosen dort anzubringen, wo sie gebraucht werden und es bisher keine gab.

Auch bei der Durchführung sämtlicher Arbeiten sollten Sie aus Sicherheitsgründen nach Möglichkeit nicht selbst Hand anlegen, sondern diese von geschulten Elektrikern durchführen lassen.

Was muss bei der Planung berücksichtigt werden?

Bevor Sie Elektroleitungen sanieren, müssen zunächst alle Elektrogeräte erfasst werden, die an diese angeschlossen werden sollen. Auf diese Weise lässt sich der Bedarf an Materialien und Arbeitszeit am besten bestimmen. Generell sollten Sie jedoch bei jeder Elektroinstallation gewisse Dinge berücksichtigen.

Zum einen sollte der Hauptverteiler durch einen zeitgemäßen Zählerschrank ersetzt werden, der über die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen verfügt, um die Leitungen sicher und stabil zu machen. Außerdem sollten innerhalb der Wohnung mehrere separate Stromkreise mit Sicherungen installiert werden. Dies ist vor allem bei Räumen wie dem Wohn- oder dem Schlafzimmer wichtig, damit diese auch dann nicht überlastet werden, wenn im Nachhinein weitere Elektrogeräte angeschlossen werden sollen.

Der Einbau eines FI-Schutzschalters ist mittlerweile verpflichtend. Planen Sie genügend Steckdosen ein und legen Sie genau fest, welche Schalter wo verbaut werden sollen.

Abnahme durch zertifizierten Elektromeister

Auch wenn einige der Installationsarbeiten für das Verlegen neuer Elektroleitungen selbst ausgeführt werden können, müssen diese vor der Inbetriebnahme durch einen qualifizierten Fachmann offiziell abgenommen werden. Dieser kann beurteilen, ob die installierten Leitungen wirklich sicher sind und allen gesetzlichen Vorgaben und Anforderungen entsprechen. Erfolgt die Abnahme nicht, kann das zu großen Problemen führen.

Kommt es nämlich zu Fehlfunktionen oder Schäden an den Leitungen oder den damit verbundenen Geräten, so übernimmt die Versicherung hierfür nicht die Kosten. Das kann unter Umständen sehr schnell teuer für Sie werden. Aber auch aus Sicherheitsgründen sollten Sie alle Arbeiten an Ihrem Haus, die mit Elektrizität zu tun haben entweder von einem entsprechenden Fachmann durchführen oder nach deren Beendigung fachmännisch überprüfen lassen.

Auf diese Weise können Sie das Risiko minimieren, dass es an den Anlagen später zu Problemen kommt, die für Sie weitere Kosten verursachen und im schlimmsten Fall auch lebensgefährlich sein können.

Unser Fazit

Wenn Sie in einem Altbau leben, dessen Stromleitungen schon einige Jahre alt sind, sollten Sie darüber nachdenken, die Elektroleitungen tauschen zu lassen. Auf diese Weise sorgen Sie für mehr Sicherheit, weniger Energiekosten und einen Wertgewinn Ihrer Immobilie. Außerdem bekommen Sie durch das Verlegen neuer Leitungen die Möglichkeit, mehr Steckdosen in Ihrem Haus zu installieren und so Ihre Elektrogeräte noch flexibler und vor allem sicherer nutzen zu können.

Übrigens: Die 22 besten Tipps zum Heizkosten sparen

Bevor Sie die Elektroleitungen tauschen, sollten Sie beachten, dass dieses Vorhaben genau und sorgfältig geplant werden muss, vor allem, wenn Sie während der Installationsarbeiten Ihr Haus weiterhin bewohnen wollen. Die Planung sollte dabei mit Hilfe eines geschulten Elektroinstallateurs vorgenommen werden, der die Situation bei Ihnen zu Hause vorab analysiert und Ihnen auf dieser Grundlage eine qualifizierte Beratung anbieten kann, um Ihre Elektroleitungen zu sanieren.

Auch die Arbeiten selbst sollten am besten nicht in Eigenregie durchgeführt werden, vor allem, wenn Sie bislang nur wenig oder keine Erfahrung mit Elektroinstallationen haben. Aber auch falls Sie über eine entsprechende Ausbildung oder das nötige Knowhow in diesem Bereich verfügen, ist es wichtig, die Arbeiten vor der Inbetriebnahme der neuen Leitungen von einem zertifizierten Elektromeister abnehmen zu lassen.

Nur so haben Sie auch versicherungsrechtlich etwas vorzuweisen, falls es nach der Installation zu Mängeln oder Fehlfunktionen an den neuen Leitungen kommt.

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